Landwirtschaft

Das Leben in Zirzipanien war vor allem von der Landwirtschaft geprägt. Nur unter den günstigsten Bedingungen reichten die Erträge zu mehr als zum bloßen Überleben. War das Wetter schlecht - das Frühjahr zu kalt, der Sommer zu feucht - oder suchte Ungeziefer unsere Felder heim, hatten wir Schwierigkeiten unseren Nahrungsbedarf zu sichern.

Ihr Götter, schenkt uns Gutes Wetter und eine reiche Ernte

Die Ernte brachte normalerweise kaum mehr als das doppelte bis dreifache der Aussaatmenge ein. Davon mussten wir aber auch einen Teil zurückhalten, um ihn im nächsten Jahr wieder aussähen zu können. Antropologen untersuchten Skelette und fanden häufig Hinweise auf Mangelerscheinungen und Wachstumsstörungen. Jetzt kannst Du Dir sicher auch denken, warum wir so religiös waren. Die Gunst der Götter und Naturgeister sollte uns im harten Kampf um ausreichend Nahrung helfen.

 

Zur Bearbeitung unserer Felder benutzten wir einen Hakenpflug. Er war zweiteilig aufgebaut. So konnten wir Verschleißteile leichter austauschen. Mit dem Pflug zogen wir flache Furchen in den Boden und bauten Gerste, Hafer und Hirse an. Wir Slawen waren die ersten, die Roggen in bedeutendem Umfang anbauten. Überhaupt war das Anbausystem weit entwickelt. Die Zirzipanen achteten bereits auf Pflanzfolgen, ließen Brachflächen liegen und düngten durch Beweidung und Stoppelverbrennung.

Das geerntete Getreide rösteten bzw. trockneten wir und lagerten es anschließend in kegel- oder birnenförmigen Gruben. Unsere Frauen verarbeiteten das Korn mit Handdrehmühlen zu Mehl. Dadurch gelangten häufig kleine Steinchen in Brot und Speisen, was wiederum zu einer starken Abnutzung der Zähne führte.

Hast Du einmal die Handdrehmühle im Darguner Wald ausprobiert? Dann konntest Du eine Vorstellung davon bekommen, wie anstrengend diese Arbeit war.

Neben den verschiedenen Getreidearten kannten die Zirzipanen bereits Ölsaaten, diverse Obstsorten, Erbsen, Linsen und Hanf. Wir bauten auch Möhren, Sellerie, Dill, Kümmel, Ackerbohnen und Flachs an. Außerdem nahm der Fischfang einen hohen Stellenwert ein.

 

Welche Waldfrüchte kennst Du? Würdest Du von Ihnen satt werden?

Weitere Nahrung fanden wir in den dichten Wäldern. Wir kannten uns sehr gut aus. Wir sammelten Beeren, Holunder, Hagebutten, Weißdorn, Haselnüsse, Bucheckern und natürlich Pilze.

Haus- und Nutztiere

Bei den Elbslawen bildeten Schweine den Hauptanteil beim Vieh. Da wir keine Ställe bauten, ließen wir die Tiere im Wald nach Futter suchen. Das nennt man Eichelmast.

Unsere Rinder hingegen trieben wir auf die Weide. Außerdem dienten uns die starken Ochsen als Zugtiere auf dem Acker, denn Pferde waren dafür viel zu kostbar.

Die anderen Haus- und Nutztiere, also Hühner, Gänse, Ziegen u.s.w., konnten sich frei in der Siedlung bewegen.